Die Drückjagd – Eine Art der Bewegungsjagd
Eine Drückjagd ist eine Jagdart, die bei richtiger Ausführung eine effektive und vor allem schonende Bejagung von Hochwild darstellt. Dabei spielen besonders die drei Komponenten Schützen, Treiber und die Drückjagd Hunde eine entscheidende Rolle.
Wichtig ist im Vorgang jedoch die Frage zu klären: Was ist der Unterschied zwischen einer Drückjagd und einer Treibjagd? Bei der Treibjagd machen zahlreiche Treiber und Hunde das Wild flüchtig hoch. Treibjagden finden meistens auf offenen Flächen und Feldern statt. Diese Jagdart ist vorrangig auf das Niederwild, ausgenommen dem Rehwild, ausgelegt. Die Drückjagd findet meist in bewaldetem Gebiet statt und zielt auf das Schalenwild und Raubwild ab.
Einladung zur Drückjagd
Vor jeder Drückjagd stellt sich für die meisten Jäger und vor allem Jungjäger die Frage: Wie bekomme ich eine Einladung zu einer Drückjagd?
Meist ist es nämlich den Revierpächtern vorenthalten, wer zu einer Jagd eingeladen wird und wer nicht. Denn neben der Verantwortung trägt der Pächter auch die Sorgfaltspflicht und die Organisation der Jagd. Dabei ist es wichtig, dass alle Komponenten einer Drückjagd reibungslos funktionieren, um das Wild möglichst schonend und effektiv bejagen zu können.
Für die Teilnahme an einer Drückjagd ist der einfachste Weg das eigene Revier oder nächstmögliche Revier. Da man die Jägerschaft vor Ort meist schon über Jahre kennt und bereits persönlich einen Kontakt herstellen konnte. Falls das nicht der Fall ist und man beispielsweise zugezogen ist, geht nichts am Knüpfen neuer Kontakte vorbei.
Am einfachsten gelingt dies über die Mitgliedschaft in einem Jagdverein oder einen Schützenverein. Da die Schießfertigkeiten bei den Bewegungsjagden besonders gefragt sind, finden sich hier ausreichend Möglichkeiten neue Kontakte zur Jägerschaft zu knüpfen. Generell gilt, wer ernsthaftes Interesse an der Drückjagd hat, kommt nicht um ein regelmäßiges Schießtraining herum. Engagierte Jungjäger sind oft sehr willkommen und es lohnt sich durchaus bei Büchsenmachern und Jagdläden nachzufragen. Diese besitzen oft ein weitverzweigtes Netzwerk.
Vorbereitung einer Drückjagd
Für die Veranstalter einer Drückjagd ist die Vorbereitung ein entscheidender Faktor. Da im Vordergrund einige Fragen beantwortet werden müssen. Gerade bei der Drückjagd in Deutschland findet die Jagd oft in stark eingeschränktem Raum statt. Neben der Erstellung eines Jagdkonzeptes für die zu bejagende Fläche ist es wichtig vorher alle Standplätze auszuweisen, um das Treiben genau planen zu können. Auch das vorherige Kennzeichnen möglicher Schusssektoren, das Freischneiden der Stände und die Überprüfung der Sicherheit gehören zu einer ordentlichen Vorbereitung.
Für alle Schützen und Treiber der Jagd sind jedoch auch einige Vorbereitungen zu treffen. So gehört ein Schießnachweis mittlerweile in den meisten Bundesländern zur Pflichtausstattung. Dieser kann bei Schießständen und Schießkinos aufgefrischt werden. Generell benötigt man jährlich einen aktuellen Schießnachweis. Es ist aber empfehlenswert, gerade auf bewegte Ziele, wie den laufenden Keiler in regelmäßigen Abständen zu üben.
Ein wichtiger Aspekt ist für alle Beteiligten auch die Drückjagd Ausrüstung. Neben der sicherheitsrelevanten Schutzbekleidung der Treiber und brauchbaren Hunde, sind es bei den Schützen besonders die gute Sichtbarkeit der Jagdbekleidung.
Sicherheitsbelehrung vor einer Drückjagd
Ebenso wie die traditionelle Begrüßung aller Jägerinnen und Jäger, gehört eine Ansprache des Jagdleiters der Drückjagd zum festen Tagesordnungspunkt. Hier findet unter anderem eine Sicherheitsbelehrung aller Anwesenden statt. Oberste Priorität einer jeden Jagd ist immer die Sicherheit. Für den Jagdleiter, der meist einige Jagdhelfer zur Hilfe benötigt, gehören Punkte wie die Kontrolle des gültigen Jagdscheins, ebenso zu einer Pflichtaufgabe wie die Belehrung der Schützen. Um keinen dieser Punkte zu vergessen und sich rechtlich abzusichern haben wir eine Checkliste für die Drückjagd zum Herunterladen und Ausdrucken erstellt.
Einer langwierigen und detailreichen Belehrung wird Abhilfe geschaffen, indem man eine schriftliche Unterweisung bereits mit der Einladung zur Jagd absendet. Die Kenntnisnahme kann man sich dann noch einmal mit einer Unterschrift auf einer Teilnehmerliste vor Jagd Ablauf bestätigen lassen.
Dauer einer Drückjagd
Über die Dauer einer Drückjagd kann man keine pauschale Antwort treffen. Diese ist immer von mehreren Faktoren abhängig. Dazu gehören beispielsweise die Größe der zu bejagenden Fläche, die Anzahl der brauchbaren Jagdhunde und Treiber und dem zu erwartenden Wildvorkommen. Man sollte jedoch beachten: Eine Drückjagd sollte in maximal zwei Treiben stattfinden, die eine Dauer von drei Stunden nicht überschreiten. Da es bei Drückjagden in Deutschland auch zu Verkehrsbehinderungen kommen kann, sind äußere Faktoren eine zu berücksichtigende Größe. Auch wenn ein größerer Bestand von Sauen bei der Drückjagd zu erwarten ist, kann sich das Treiben schnell in die Länge ziehen. Deshalb gilt es durch gute Planung und erfahrene Hundeführer und Treiber den Zeitraum des Treibens so kurz wie möglich zu gestalten. Auch die Schützen spielen dabei eine wichtige Rolle. Der Schuss auf sich bewegende Ziele erfordert ein Höchstmaß an Konzentration und Präzision. Ein langes Treiben bedeutet nicht nur eine höhere Belastung der Hunde und des Wildes, sondern auch der Schützen. Diese sind meist auf Ansitzböcken oder einem Hochsitz angestellt. Gerade in den kalten Jahreszeiten ist es wichtig mit einer dementsprechenden Ausrüstung, wie zum Beispiel einem Sitzkissen oder einem Handwärmer ausgestattet zu sein. Für einen präzisen Schuss benötigt es nämlich die volle motorische Fähigkeit und Aufmerksamkeit der Jägerin oder des Jägers.
Ausrüstung für die Drückjagd
Welche Ausrüstung braucht man für eine Drückjagd? Diese Frage stellt sich wohl ein jeder Jäger vor der ersten Drückjagdsaison. Um einen kleinen Überblick zu schaffen wollen wir hier eine kleine Zusammenfassung des Themas bereitstellen. Generell unterscheidet man bei der Jagdausrüstung vor allem zwischen der Schutzausrüstung, die für Treiber und Hundeführer wichtig ist und der funktionellen Jagdkleidung für die Schützen. Die Jagdbekleidung bei der Drückjagd besitzt immer eine Signalfarbe. Das ist wichtig, damit man von anderen Jägern gut gesehen wird und Unfälle vermieden werden. Die Jagdausrüstung ist ein wichtiger Teil, der zu einer guten Jagd gehört. Angefangen mit der Kopfbedeckung in Signalfarbe, ist einer der wichtigsten Kleidungsstücke die Jagdjacke. Diese sollte der Außentemperatur angepasst sein und auf jeden Fall schön warmhalten. Des Weiteren gehören Jagdhosen und Jagdschuhe ebenso zu einem guten Jagdoutfit, um einen sicheren Stand und Schutz vor äußeren Einflüssen zu gewährleisten. Wichtiges Jagd Zubehör sind unter anderem ein Jagdrucksack, ein Sitzkissen, eine Taschenlampe und ein Jagdmesser. Funktionale Unterwäsche ist ebenso sehr empfehlenswert, um eine bessere Regulierung der Körpertemperatur zu gewährleisten.
Funktionelle Jagdbekleidung
Zur funktionellen Jagdbekleidung gehört besonders Kleidung, die mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen kann. So sind beispielsweise die Drückjagdwesten nicht nur einfache signalfarbene Überhänge, sondern mittlerweile echte Multitalente. Auch die Jacken in Signalfarbe leisten mittlerweile mehr als noch die alten Parka oder Faserpelzjacken aus der Vergangenheit. Nichtsdestotrotz bleibt funktionale Jagdunterwäsche nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Bekleidung eines Jägers. Neben dem Schutz vor Nässe, bietet moderne Jagdbekleidung auch enorme Wärme und viel Stauraum. Auch Jagdhosen für Damen und Herren überzeugen durch ihre Vielseitigkeit. Mittlerweile ist die Entwicklung der Textilindustrie so weit vorangeschritten, dass Bekleidung mit Heizmembran immer beliebter wird. Diese werden durch eine Powerbank betrieben und sind die perfekte Lösung für kalte Tage.
Drückjagdweste und Jacken in Signalfarben
Bei Gesellschaftsjagden wie der Drückjagd steht Sicherheit an erster Stelle. Deshalb ist es um so wichtiger, dass man gut sichtbar ist und auch andere Jägerinnen und Jäger gut sieht. Die Signalfarbe der Jagdbekleidung ist in den meisten Fällen Orange oder neonfarben Gelb/Grün. Vielerorts ist ein sattes und leuchtendes Rot ebenfalls als Signalfarbe im Einsatz. Ein Beispiel dafür ist die Jagdweste Ken Blase von Blaser. Neben der guten Sichtbarkeit besitzt diese Jagdweste über viele praktische Vorteile, wie zum Beispiel eine Vielzahl von Taschen. Diese kann praktischerweise auch über einer dicken Jacke getragen werden.
Jagdhosen für Damen und Herren
Bei den Jagdhosen für die Drückjagd unterscheidet man generell zwischen den zwei Kategorien Sicherheitshosen bzw. Sauenschutzhosen und den Jagdhosen, die einen funktionalen Wetterschutz bieten. Gerade im Winter ist jedoch bei beiden Sorten eine gute Fütterung nicht wegzudenken. Ebenso der Schutz vor Wasser ist im Normalfall bei allen Jagdhosen Grundvoraussetzung. Während die Schutzausrüstung der Hundeführer und Treiber aus schwerem Material gefertigt ist, versucht man bei der Jagdhose für den Ansitz oder für Schützen bei der Drückjagd einen leichteren Stoff zu verarbeiten. Dieser bietet einen hohen Komfort und genaue Passform, was gerade bei langen Wartezeiten sehr angenehm ist.
Wichtiges Jagd Zubehör
Zum Jagd Bedarf gehören vor allem Hilfsmittel, die einen unterstützen, sich aufs wesentliche zu konzentrieren. Ob auf der Drückjagd oder der Ansitzjagd sind Ausrüstungsgegenstände wie ein guter Rucksack, ein zuverlässiges Jagdmesser oder eine gute Taschenlampe von entscheidender Bedeutung. Eine gute Jungjäger Ausstattung besteht deshalb aus grundlegenden Gegenständen wie: Einem Jagdmesser, einem Schießstock, eine Gewehrauflage für den Hochsitz, einem Jagdkissen und einer funktionalen Taschenlampe oder Kopflampe. Wer das Wild in seinem Revier gezielt ansprechen möchte, der kommt früher oder später nicht an einer Wärmebildkamera vorbei. Diese sind mittlerweile in allen Preisklassen erhältlich. Dabei ist es wichtig deine eigenen Bedürfnisse genaustens zu kennen. Feldreviere und Waldreviere unterscheiden sich nämlich nicht nur in der Vegetation, sondern vor allem im möglichen Sichtfeld. Dieses ist im Wald durch den dichten Bewuchs eingeschränkt. Wir raten generell dazu, bei dieser Investition geduldig zu sein und hier auf Qualität zu setzen. Das zahlt sich nicht nur in der Leistung der Wärmebildgeräte aus, sondern auch in Punkten der Langlebigkeit und des Kundendienstes der Hersteller.
Jagd Rucksack
Jeder Jäger stellt sich mindesten einmal in seinem Jägerleben die Frage: Welcher Jagdrucksack ist der richtige für mich? Um diese Frage zu beantworten, werfen wir einen Blick auf die möglichen Einsatzmöglichkeiten des Rucksacks. Hauptsächlich kommt der Rucksack bei der Ansitzjagd, Pirschjagd oder Bergjagd zum Einsatz. Sowohl bei der Ansitzjagd als auch bei der Pirsch ist das Transportvolumen des Rucksacks eher zweitrangig, da die meisten Jägerrucksäcke bereits mit einem Volumen von 30 Litern vollkommen ausreichen, um alle möglichen Ausrüstungsgegenstände zu transportieren. Wichtig ist hierbei die Funktion. Der Jagdrucksack sollte nach Möglichkeit wasserdicht, leise und leicht sein. Bei der Bergjagd werden oft größere Rucksäcke benötigt, da man oft über mehrere Stunden unterwegs ist. Auch Rucksäcke mit Gewehrhalter sind hier oft eingesetzt, da man im Gelände beide Hände benötigt, damit man sicher von A nach B zu kommt.
Kopf- und Taschenlampe
Ob bei der Ansitzjagd, der Pirschjagd auf Sauen oder der Drückjagd, eine hochwertige Kopflampe steht auf der Liste der benötigten Jagdausrüstung ganz weit oben. Gerade bei der Ansitzjagd in der Morgendämmerung ohne Tageslicht kann es oft zu Unfällen am Hochsitz kommen. Taschenlampen und Kopflampen für die Jagd arbeiten heute mittlerweile ausschließlich mit energiesparenden LED-Birnen. Diese sorgen nicht nur für eine perfekte Ausleuchtung, sondern sparen auch Strom, da die Energie nicht in Wärme umgewandelt wird. Die meisten Kopflampen sind zusätzlich mit einem Rotlicht ausgestattet, das für das Wild kaum noch zu sehen ist.
Waffe und Messer
Die erste und wichtigste Anschaffung eines jeden Jägers nach Bestehen der Jagdprüfung ist das Jagdmesser. Dieses ist sehr vielseitig einsetzbar. Nicht nur als blankes Werkzeug für unterwegs, sondern auch zum Aufbrechen und Zerlegen des erlegten Wildes. Deshalb ist es wichtig, dass ein gutes Jagdmesser gepflegt wird, damit es nicht rostet oder stumpf wird. Deshalb sind die meisten Messer für die Jagd aus hochvergütetem Edelstahl gefertigt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen den Klappmessern und den Jagdmessern mit feststehender Klinge. Beide bieten ihre Vorteile. Das klappbare Messer ist kompakt und passt in jede Tasche, das Jagdmesser mit feststehender Klinge ist meist sehr stabil.
Video über Drückjagd auf Rotwild ansehen
Wie eine vorbildliche Drückjagd auf Sau und Rotwild stattfindet, sieht man in diesem Video von Felix Kuwert. Neben der Kontrolle der Jagdscheine und der Anstellplätze findet man hier einen guten Einblick, wie eine solche Jagd abläuft. Auch der jagdliche Erfolg blieb in diesem Video nicht aus, sodass der erfahrene Jäger Stefan, der die Aufgabe des Anstellers zugeteilt bekommen hat, einen Frischling mit etwa 25 Kilogramm erlegen konnte. Das informative Video zeigt hier nicht nur den respektvollen Umgang mit dem Wild, sondern auch die Beobachtungen während der Jagd aus Sicht des Schützen. Auch Situationen, für die es einiges an jagdlicher Erfahrung braucht, werden gezeigt. Generell kann man sagen, wer sich beim Ansprechen nicht sicher ist, sollte den Finger gerade lassen. Das Resümee am Ende beschreibt noch einmal bestens, welche Vorteile eine Drückjagd bringt und worauf es ankommt. In diesem Sinne Waidmannsheil an alle Jägerinnen und Jäger!